Chronische Schmerzen und Ernährung

Bei chronischen Schmerzen kommt es gerade im Bereich des Bewegungsapparates (Wirbelsäule und Gelenke) zu Schon- und Fehlhaltungen, die zu schmerzhaften Muskelverspannungen führen und wiederum die ursprüngliche Schmerzsymptomatik verstärken.

Bei Muskelverspannungen kommt es zur Übersäuerung des Gewebes, der erhöhte  Säuregehalt führt zu einer Sensibilisierung der Schmerzrezeptoren, der Schmerz verstärkt sich.

Um diesen Teufelskreis von Schmerz-Verspannung-Übersäuerung mit gegenseitiger Verstärkung abzumildern, kann eine Ernährungsumstellung im Sinne einer sogenannten basischen Ernährung hilfreich sein.

Um die Säuren im Körper besser neutralisieren zu können, ist nämlich eine Umstellung auf eine basische Ernährung sinnvoll. Pflanzliche Nahrung und vor allem Gemüse und Obst enthält viel Citrat, welches meist in Bindung an andere Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Kalium basisch wirkt und Säuren neutralisieren kann.

Die Zufuhr von Citrat und anderen Mineralstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln ist jedoch nicht sinnvoll, weil die Inhaltsstoffe meist in so hoher Konzentration gegeben werden, dass sie entweder vom Körper nicht aufgenommen werden können und im Einzelfall in zu hoher Dosis sogar gesundheitsschädlich sein können.

Auch tierische Lebensmittel sind unter Umständen problematisch, sie werden im Körper zu Harnsäure umgewandelt und können gerade bei Arthrosen und Arthritis (Gicht) zur Schmerzverstärkung beitragen. Pflanzliches Eiweiß ist in pflanzlichen Lebensmitteln wie Brot, Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchten, Kartoffeln und Nüssen enthalten.

Wertvolle Inhaltsstoffe von Lebensmitteln (Auswahl)

  • Betacarotine: krebshemmend, bakterienbekämpfend, cholesterinsenkend, stärkt Abwehrkräfte, Besonders zahlreich enthalten in: Karotten, Spinat, roter Paprika sowie Aprikosen und Mangos
  • Sulfide: krebshemmend, bakterienhemmend, gegen freie Radikale, entzündungshemmend, blutdruckregulierend, cholesterinsenkend. Besonders zahlreich enthalten in: Knoblauch, Zwiebeln, Schnittlauch
  • Flavonoide: krebshemmend, bakterienbekämpfend, gegen freie Radikale, entzündungshemmend, blutdruckregulierend, cholesterinsenkend. Besonders zahlreich enthalten in: Aprikosen, Grapefruits, Zitronen, Paprika, Schnittlauch, Trauben, Kirschen, Beeren
  • Glucosinoide: krebshemmend, bakterienbekämpfend, cholesterinsenkend. Besonders zahlreich enthalten in: Senf, Rettich, Kohl, Kresse und Radieschen
  • Vitamin B12 (essentieller Nervenbaustein, Stichwort Polyneuropathie): tierisches Eiweiß

Versuchen Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich, sowie Ihren Bedürfnissen entsprechend zu ernähren.  Beachten Sie zum Beispiel, dass Sie während Ihres stationären Aufenthaltes auf Ihre Ernährung achten, weil traditionell die Löwensteiner Küche sehr kalorienreich kocht, da unsere überwiegend lungenkranken Patienten einen erhöhten Nährstoffbedarf aufweisen.

Empfehlenswert ist reichlich Wasser, Salat, Gemüse, Rohkost, gute pflanzliche Öle, salzarm, keine Genussgifte, vollwertige Kohlenhydrate , keine Industriezucker. Tierisches Eiweiß einmal am Tag, mindestens 3 vegetarische Tage pro Woche.