Rückblick 2012

Musik in der Vorweihnachtszeit - 11. Dezember 2012

Musik in der Vorweihnachtszeit - 11. Dezember 2012

Sie sind eine feste Größe beim alljährlichen Weihnachtskonzert der Reihe „Kultur im Klinikum“ in der Hauskappelle am Gesundbrunnen und die Besucher können die immensen Fortschritte der beiden hochbegabten Streicher mitverfolgen. Ansgar Schwarzer, Violine, und Christian Schwarzer, Violoncello, interpretierten L’inverno - Der Winter, op 8, RV 297 von Antonio Vivaldi in den Sätzen Allegro non molto, Largo und Allegro meisterhaft. Die Winterstimmung von klirrender Kälte, vorsichtigem Gehen über das Eis und das schöne Gefühl am warmen Kamin zu sitzen bis hin zum Schlittschuhläufer und dem lauen Südwind, der das Eis brechen lässt waren nicht nur aus den Tonfolgen herauszuhören. Katharina Harr, Sopran, und Sophia Beitinger, Mezzosopran, setzen ihre Glanzpunkte bei den Stücken „Maria durch ein’ Dornwald ging“ einer Volksweise aus dem Eichsfeld, „Ich steh’ an deiner Krippe hier“ von Johann S. Bach oder „Die Könige“ von Peter Cornelius. Alleine und gemeinsam, begleitet von den Streichern, verwandelten Sie mit ihren reinen, kristallklaren Stimmen die Kapelle in einen weihnachtlich gestimmten Konzertsaal. Eingebettet in diesen musikalischen Ohrenschmaus trug Pfarrer Michael Kazmaier die Gedichte „Drei Spatzen“ von Christian Morgenstern und „Die Hirten“ von Werner Bergengruen vor. Obwohl die Geschichte, „Der rasende Marzipanbäcker“ von James Krüss über den Berliner Konditor Alfred Kornitzke im Ersten Weltkrieg in Frankreich handelt und die Einhaltung des ungeschriebenen Gesetzes der allgemeinen Waffenruhe an einem christlichen Festtag beschreibt, regte die Besucher zum Schmunzeln an. Alfred, der damit beschäftigt war, für seine Kompanie Marzipan im Schützengraben herzustellen, wurde durch das Granatfeuer stark behindert. „Jetzt reicht’s mir aber, Weihnachten is Weihnachten und Marzipan is Marzipan, Ick laß mir det nich von euch vermiesen“, schimpfte er. Wütend stürmte er mit kerzenbesteckten Tannenbaum gepackt in die Mitte der feindlichen Linien und brüllte: „Na also ihr Knallköppe, jetzt wißt ihr, wat los ist. „Fröhliche Weihnachten!“ Die Verblüffung über einen Soldaten mit Bäckermütze und strahlenden Bäumchen zwischen den feindlichen Linien war so groß, dass dies zur Einstellung der Feuersalven auf beiden Seiten führte. (pag)

Konzertabend - Bläserquintett - 6. November 2012

Konzertabend - Bläserquintett - 6. November 2012

Ganz im Zeichen der Bläser stand diese Veranstaltung der Reihe „Kultur im Klinikum“ in der Personalcafeteria am Gesundbrunnen. Für das Bläserquintett in der Besetzung Prof. Dr. Lutz Hesse, Klarinette, PD Dr. Peter Ruef, Horn, Dr. Hans-Ulrich Stechele, Fagott, Dr. Jan Binder, Oboe und Jana Gärtner, Flöte stand die Komposition gleichen namens von A. Klughardt mit vier Sätzen: Allegro non Troppo, Allegro vivace, Adante gracioso und Adagio-Allegro molto vivae, auf den Notenblättern. Rhythmisch schwungvoll, aber in voller Harmonie tat sich im 2. Satz die Flöte hervor und die anderen Instrumente zeichneten die Tonfolgen nach, wobei sich die Klarinette mit ihrer kontrastreichen Dynamik besonders hervortat. Auch im 3. Satz führt die Flöte das Quintett. Ausgleichend, manchmal getragen sind ihre Klangfarben, um dann zart und kräftig  immer wieder von der Oboe und dem Horn in den Hintergrund gedrängt zu werden. Dass sie den 3. Preis des Hausmusikwettbewerbs „Heimspiel“ beim 6.Deutschen Mozartfest in Augsburg gewonnen haben, verwunderte selbst den unmusikalischsten Besucher im Raum nicht. Das „Heilbronner Hornquartett“ mit Chrisina und Andreas Imkampe, Jochen Kress und Peter Ruef spielten unter anderem Werke von F.L. Homilius und L. Mechura, bei denen das Horn nicht im Hintergrund anderer Bläser steht. Bei diesen Kompositionen setzt es selbst die sprühenden Akzente und wird dann von seinesgleichen geschmeidig gekontert. Die Besucher waren begeistert. (pag)

Vater und Sohn - 9. Oktober 2012

Vater und Sohn - 9. Oktober 2012

Eine erfrischende Stunde für die ganze Familie präsentierten Prof. Harald Löffler, Klinikdirektor der Hautklinik und sein Sohn Lasse bei „Kultur im Klinikum“. Alle Besucher fanden sich in einer der akzentuiert vorgetragenen Geschichten „Aus meinem Leben“ und „Der kleine Erziehungsberater“ von Axel Hacke wieder. So verdeutlichte das Streitgespräch zwischen Paola und Axel wegen einer olivgrünen Unterhose aus der Bundeswehrzeit in „Wegschmeißer und Behalter“ sehr anschaulich, dass die Menschheit nicht nur in Frauen und Männer zerfällt. Mancher Heimwerker im Saal erinnerte sich bei „Vorhangstangen sind eigentlich doch schön“ an seine eigenen Bemühungen stressfrei zum Ziel seiner Handwerkskunst zu gelangen und nicht dort zu landen, wo „kräftige Männer“ einen hindern oder beaufsichtigen, weil einfach alles schief lief, was nur schief laufen konnte. Förmlich riechen konnten die Zuhörer die Authentizität bei „Bittere Semmeln“. Der Vater in der Geschichte findet sich schon damit ab, alleine die Brötchen zu holen bis plötzlich ein nicht enden wollender Wettkampf zwischen den Kindern stattfindet, wer nun mit welchen Schuhwerk, Lackschuhe, Turnschuhe oder Gummistiefel, bei diesem Regenwetter zum Bäcker mitgeht. Virtuos unterstützte Lasse seinen Vater am Klavier zwischen den Lesungen mit Stücken wie „The meadow“ von Alexandre Desplat oder „River flows in you“ von Yiruma. Sein musikalisches Können und seine leidenschaftliche Liebe zum Klavier spiegelten sich in der Eigenkomposition „Libelle“ wieder. Ausdruckvoll setzte er die Bewegungen des Insekts in Tonfolgen und Rhythmen um. Begeisterter Applaus. (pag)

Fingerstyle Gitarrenkunst - 18. September 2012

Fingerstyle Gitarrenkunst - 18. September 2012

„Eine wohltuende Seelenmassage“ wünschte Paul-Anton Grathwohl den über 100 Patienten und Besuchern bei der Reihe „Kultur im Klinikum“ in der Personalcafeteria am Gesundbrunnen. Uwe Woltmann verzauberte auf seiner Stahlsaitengitarre mit brillanter Fingertechnik das Publikum vom ersten Ton an und legte so den Grundstein für einen intesiven Kontakt zu den Zuhörern. „While my guitar gently weeps“ von George Harrison war ein gelungener Einstand und wenn es überhaupt noch ein i-Tüpfelchen brauchte, so hat Woltmann es in Nikolaus Schädler gefunden, der ihn mit seinem Akustikbass dezent und facettenreich begleitet. Jazzig-rockige Stücke wechselten sich mit Country, Bluegrass und besinnlichen Balladen ab. Mit Eigenkompositionen wie „ Pendulum“ und „Silent slumber“ fesselte das „Fingerfertigkeitswunder“ sein Publikum. und entführte es bei „Acoustic journey“ mit seinem Gitarrenspiel in einmalige Traum- und Bilderwelten der irischen- und schottischen Landschaft weitab der Zivilisation, „Flecken, die eine spirituelle Atmosphäre ausstrahlen“. „Wir haben uns bei ihnen sehr wohl gefühlt“, so Woltmann und knipste mit der Eigenkomposition „´s Pferdlelied“, beim Publikum zum Schluss noch einmal das Kopfkino an.

Tango - Oblivion - 8. August 2012

Tango - Oblivion - 8. August 2012

Bis auf den letzten Platz war die Personalcafeteria im Klinikum am Gesundbrunnen belegt, als Galina Grigorjan, Akkordeon und Julia Rampf, Violine, die Bühne betraten. Bei der Reihe „Kultur im Klinikum“ entführten die beiden Konzertmusikerinnen mit ihrem traumhaften Zusammenspiel das anwesende Publikum in die Welt des Tangos und die Musikwelt des 20. Jahrhunderts.

Schneller Wechsel der Tonfolge und mit dem Bogen kurz die Saiten zu streichen verkörperte die Harmonie der Violine mit dem Akkordeon bei der kleinen Suite „Perpetuum mobile“ von Carl Böhm. Fordernd nimmt das Akkordeon beim Bossa Nova „Manha de Caneval“ von Luiz Bonfá den gefühlvollen, zarten  Rhythmus der Violine auf und verstärkt ihn zu einem südamerikanischen Temperamentausbruch. „Oblivion“, der Tango, von Astor Piazzola begeisterte das interessierte Publikum und führte direkt zum Höhepunkt des Konzertes – „Csardaz“ von Vittorio Monti. Rampf ließ hier den Bogen mit schwindelerregender Geschwindigkeit über die Saiten flitzen und Grigorjans Finger tantzen nicht langsamer über die Tasten des Akkordeons. Bei so viel Begeisterung für die dargebotene Musik war die Zugabe mit dem brasilianischen Titel „Tico, Tico no Fabá“ von Zequinha de Abreu der großen Klasse des Konzertes angemessen. (pag)

The Neon Sparks (Duo) - 12. Juni 2012

The Neon Sparks (Duo) - 12. Juni 2012

Andrea Straub, Gesang und René Kurmann, Konzert- und E-Gitarre von "THE NEON SPARKS" begeisterten ihr Publikum bei "Kultur im Klinikum" in der Personalcafeteria am Gesundbrunnen. Ohne überflüssige Schnörkel trugen sie Blues, Rock, Popp, Jazz und Chansons vor, und der aufmerksame Zuhörer spürte sofort die Harmonie und die Botschaft der Musik. Die raue, rauchige Stimme von Andrea bei "Rambling on my Mind" von Johnson Robert zeigte ihre Leidenschaft und Hingabe zu diesem Titel. Im Gegensatz dazu hauchte sie beinahe zärtlich, ja schmeichelnd, die Töne bei „Mighty Quinn“ von Bob Dylan. Mal dezent und gefühlvoll, mal kräftig im Rhythmus begleitete René seine Partnerin und verstärkte dadurch ihre wunderbare, reine Stimme. "Valerie" von Amy Winehouse begeisterte das sachkundige Publikum ebenso wie der Klassiker von 1966 "These boots are made for walking" von Nancy Sinatra. So wundert es nicht, dass die Ankündigung von René „Wir gönnen ihnen und uns noch eine kleine Zugabe" mit aufmunterndem Beifall der Fangemeinde kommentiert wurde. Schließlich blitzte bei "Somebody to love" von Jefferson Airplane noch einmal die beeindruckende musikalische Interpretationsvielfalt von Andrea und René auf. Niemand im Saale würde sich wundern, von diesen großen Talenten noch an anderer Stelle mehr zu hören.

Klavierabend mit Wolf-Dieter Strohm - 8. Mai 2012

Klavierabend mit Wolf-Dieter Strohm - 8. Mai 2012

PD Dr. Wolf-Dieter Strohm ist bei "Kultur im Klinikum" am Gesundbrunnen eine feste Größe. Nicht nur weil er schon achtmal sein Können am Klavier zu Besten gab, nein, seine Hingabe, seine Leidenschaft und seine Disziplin für dieses Instrument zeichnen diese Auftritte aus. Diesmal hatte er sich Stücke aus der Romantik ausgesucht, einer Musikepoche, die für den persönlichen und gefühlvollen Ausdruck mit neuen Tonschöpfungen steht und die bis dahin erstarrten Tongesetze sprengte. Als erstes Beispiel für die romantische Idee spielte Strohm die Ballade IV f-Moll op. 52, die bedeutendste Komposition von Frédéric Chopin aus dem Jahre 1842, bei der es dem Komponisten treffend gelungen ist die dramatischen, empirischen und lyrischen Elemente der Ballade in die Musik umzusetzen. Im Stück versunken zauberte der Pianist den lyrischen Eigenwert des Klangs und die Virtuosität für die Vermittlung der Poesie in den Raum. Präsent brachte er die unverwechselbaren Liedelemente und gefühlvolle Klangwolken mit ihrem tiefen mystischen Charakter in der Senate Nr. 11 f-Moll D 625, I. Allegro, II Scherzo- Allegro, III. Adagio op. ph. 145 Nr. 2 D505 und IV. Allegro von Franz Schubert zum Klingen. Deutlich war durch die systematische Verwendung von Halbtönen, so genannte kleine Sekunden, als vorherrschende Stilmittel in diesen Stücken, die differenzierte Gefühlswelt des Komponisten zuhören. Eine komponistische Meisterleistung vollbrachte Strohm indem er den Orchesterpart des Klavierkonzert a-Moll op. 54 (1841/45), I. Allegro affetuoso-Andante, II. Intermezzo, Andantino grazioso und III. Allegro vivace von Robert Schumann in das Soloklavier einarbeitete. Ein-drucksvoll und harmonisch ist es ihm gelungen die Klangvielfalt der wichtigsten Orchesterstimmen auf ein Klavier zu reduzieren, ohne die gewendete, romantische inspirierte Poetisierung des Originals zu verletzen. Nur so konnte Strohm dieses Musikstück schaffen, das von einem einzelnen Musiker fast vollständig gespielt werden kann. Von den „Sekunden am Piano“ waren die zuhören begeistert und geizten nicht mit Applaus.

Mit Musik und Poesie in den Frühling - 17. April 2012

Mit Musik und Poesie in den Frühling - 17. April 2012

Frühlingshafte Temperaturen und strahlender Sonnenschein begleiteten die Veranstaltung „Mit Musik und Poesie in den Frühling“ bei der Reihe "Kultur im Klinikum". Peter Goes, Buchautor und ehemaliger Klinikseelsorger, trug aus seinem Buch "Viel Leben drängt ans Licht" stimmungsvolle Gedichte vor. Sein Gedichtzyklus über die Magnolien in der Heilbronner Allee machen diese stolzen und empfindlichen Sträucher unvergesslich. Über die Neckarinsel mit ihrem Magnolienstrauch beschrieb er in seinem Gedicht "Frühling am Neckar" das Erwachen der duftenden, prachtvollen Blüten an der Neckarpromenade und das Reinemachen der Neckarschiffe für die neue Saison. Der Heckenrose widmete er in "Rosenvielfalt" besondere liebevolle Zuneigung: Mit dem Rosenwasser gibt sie etwas für Geist und Herz, mit dem Rosenöl umschmeichelt sie die Haut, mit den Blütenblätter löst sie heiße Kehlen und weckt Gefühle für ein zartes Glück und mit ihrem Fruchtfleisch erquickt sie den Gaumen. Musikalisch umrahmt wurde die Gedichtlesung von der Sopranistin Sibylle Baumbach begleitet von der Pianistin Susanne Weingart-Fink. "Das Veilchen" von Wolfgang Amadeus Mozart und "Frühlingsgruß" von Robert Schumann intonierte Sibylle Baumbach mit ihrer hellen, klaren Stimme ebenso erfrischend wie auch "Tulpen aus Amsterdam" von Ralf Arnie oder "Zwei Herzen im Dreivierteltakt" von Robert Stolz. Mit dem "Frühlingswalzer" von Johann Strauß setzte Susanne Weingart-Fink einen solistischen Höhepunkt und zum Abschluss sangen alle Besucher noch die bekannte Volksweise von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben "Alle Vögel sind schon da". Über 50 Besucher spendeten dem liebenswerten Trio starken Applaus.

Dorethea Braun-Ribbat präsentierte Manfred Kyber - 14. Februar 2012

Dorethea Braun-Ribbat präsentierte Manfred Kyber - 14. Februar 2012

Einen winzigen Ausschnitt aus dem Literarischen Werk des Dichters, Tierschützers und Esoterikers Manfred Kyber präsentierte Dorethea Braun-Ribbat bei der Reihe „Kultur im Klinikum“ am Gesundbrunnen. Mit Hilfe von Mimik, Körper und Stimme las sie die wunderbaren, hintersinnigen und lustigen Tiergeschichten vor, in denen der Dichter durch die Tierwelt in ihrer Komik und Tragik den Menschen den Spiegel vorhält. Die Zuhörenden erkannten sich und ihre kleinen Unzulänglichkeiten, wurden ertappt beim Denken in Klischees und Sterotypen und noch zugleich feinsinnig belehrt. So schafft es der Maikäfer Balduin Brummsel trotz seiner nervenden Ehefrau Susanne Brummsel in der gelben Tulpe seine sechs Beine unter dem Leib zu sammeln und einzuschlafen. Oder die pfiffige Feldmaus Mariechen Knusperkorn, die den missgünstigen Hamster Ambrosius Dauerspeck überlistet und ihm den ganzen Wintervorrat abnimmt. Um Gesundheit ging es dann noch bei der Geschichte des Oberhaupts einer Affenfamilie. In einer Kureinrichtung am Ufer des Nils findet die Behandlung der Marabus als gravitätisch umständliche Ärzte mit allerlei thera-peutischem Getier ein jähes Ende als ein Krokodil seine Dienste als Masseuse anbietet. Die Affenfamilie flüchtet schnell auf die heimischen Bäume, um dann die behandelnden Ärzte mit Kokosnüssen zu bewerfen. Musikalisch eingebettet wurde die Lesung von Hannes Kern, der beim 8. Internationalen Klavier-Festival Bad Herrenalb den ersten Preis gewonnen hat, mit Stücken von Ludwig van Beethofen, „Seronate op. 22 Nr.11 B-Dur 2. Satz Menuett“, Johann Sebastian Bach „Wohltemperiertes Klavier Band 2, Fuge in F-Dur“ und Wolfgang Amadeus Mozart „Türkischer Marsch“. Den Akteuren spendeten die ca. 50 Besucher begeisterten Applaus.

Azahar Flamenco Gitaro - 17. Januar 2012

Azahar Flamenco Gitaro - 17. Januar 2012

Mit dem Gedicht „Zu Neujahr“ von Wilhelm Busch eröffnete Roswitha Löffler, die Initiatorin der Veranstaltungsreihe „Kultur im Klinikum“, den ersten Unterhaltungsabend für Patienten, Besucher und Mitarbeiter im Klinikum am Gesundbrunnen in diesem Jahr. Die Heilbronner Flamencotanzgruppe „Azahar Flamenco Gitaro“ zauberte andalusisches Temperament, hingebende Leidenschaft und ausgelassene Lebensfreude auf die Bühne. Bei „Alegrias“, Sevillanas“, „Rumba“, „Fandangos“ und „Bulerias“ zeigten die Tänzerinnen durch ihre starke Ausdruckskraft und höchster Konzentration im Zusammenspiel von Musik, Cante, dem Spiel der Gitarre, Toque, dem rhythmischen Händeklatschen, Palmas und dem Tanz, Baile, die ganze Bandbreite menschlicher Empfindungen. Schwenkende Röcke, rasendes Stapfen mit den Füßen und tanzende Besucher waren Ausdruck für die klangliche Vielfalt des abwechs-lungsreichen Flamenco-Repertoires. Schließlich erklärte in einer kurzen Tanzpause Anna-Isabell Carcia den Gästen den Einsatz und die Bedeutung der Kastagnettenpaare. Dabei erfuhren diese, dass Kastagnetten aus einer tieferen, dem „macho“ –Männchen- und einer höheren, der „hembra“ –Weibchen- bestehen und durch geschickte Spieltechnik, die ein hohes Maß an Fingerfertigkeit erfordert, verschiedene Klangfarben erzeugt werden. Nach so viel dargebotenem Temperament und interessanter Erklärung konnte der stürmische Beifall und die „Ole“ Rufe der Zuschauer für die Begeisterung nicht ausbleiben. (pag)