Geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung

Eine Akuterkrankung wie eine Lungenentzündung, ein Sturz, eine hüftnahe Fraktur oder eine akute Herzschwäche kann beim alten Menschen schnell aufgrund einer längeren Bettlägerigkeit zu einem Abbau funktioneller Fähigkeiten und damit zu einer Einschränkung der bisherigen Selbstständigkeit führen.

Die frührehabilitative geriatrische Komplexbehandlung setzt hier an, um parallel zur akutmedizinischen Behandlung möglichst frühzeitig mit rehabilitativen Maßnahmen zu beginnen. Der Patient wird unter der Leitung eines Geriaters vom gesamten geriatrischen Team betreut und in seiner Mobilität und in den Aktivitäten des täglichen Lebens unterstützt und beübt.

Beispielsweise üben Physiotherapeuten das Aufstehen und Laufen, die Ergotherapie trainiert Alltagsfähigkeiten wie Essen oder Waschen und Anziehen. Aktivierende Pflege auf der Station übt Toilettengänge und die Logopädie beübt Sprechen und Schlucken.

Es gilt, die vorhandenen Fähigkeiten zu erhalten, eine frühe Mobilisierung zu ermöglichen und einen Muskelabbau zu vermeiden.

Wöchentlich wird im Rahmen einer Teambesprechung ein Therapieplan erstellt und Ziele festgelegt, um Aktivität zu fördern und eine größtmögliche Selbstständigkeit zu erreichen. Ein Teil der Patienten kann nach diesem Behandlungsprogramm gleich wieder nach Hause entlassen werden, bei anderen wird durch die frühen rehabilitativen Maßnahmen erst eine weitere Behandlungsperspektive eröffnet.

Die frührehabilitative geriatrische Komplexbehandlung wird am Gesundbrunnen in den medizinischen Kliniken I und II sowie in der Unfallchirurgie im Rahmen einer alterstraumatologischen Betreuung angeboten.