Maßnahmen bei computerassistierter OP

Was geschieht nun bei der Computernavigation und welche zusätzlichen Maßnahmen sind nötig?

Zu Beginn der Operation, wenn der Patient bereits in Narkose ist, werden durch Infrarotlicht genau definierte Punkte an wichtigen Operationsinstrumenten markiert. Diese Markierungen werden mittels einer Kamera vom Computer registriert, so dass Lage und Orientierung der vom Operateur benutzten Instrumente stets am Bildschirm verfolgt und entsprechend der Planung feinkorrigiert werden kann.

Der empfindlichste Schritt ist die Registrierung des "realen" Kniegelenks. Dem Computer werden Punkte am "lebenden Objekt" gezeigt, anschließend kann er die vorher kalibrierten Instrumente in sein Bild mit einbeziehen.

Der "Navigation" steht jetzt nichts mehr im Wege. Dem Operateur wird nun laufend die Position seiner Instrumente in Bezug auf das gesamte Bein gezeigt.  Er hat hierdurch die Möglichkeit, sich über das eigentliche Operationsfeld hinaus über sein Tun am Bildschirm zu orientieren. Dies war bislang nur durch rein mechanische Hilfen möglich. An dem eigentlichen Operationsverfahren hat sich nichts geändert. Der "Operateur bleibt der Operateur".

Als neueste Fortentwicklung der Medizintechnik können wir mit dem System Navitrack™ auch ohne vorherige Anfertigung von Computer-Tomographie-Aufnahmen des Hüftbereiches die Achsen-, Rotations- und Größenbestimmung der Knie-Endoprothetik navigiert durchführen. Das spart Planungs- und Operationszeit und verringert die Röntgenstrahlenbelastung des Patienten durch Wegfall der vorher notwendigen CT-Untersuchung.

Hinweis

Grundsätzlich befindet sich die Computernavigation und Roboterchirurgie noch in der klinischen Entwicklungsphase, wenngleich die Computernavigation schon sehr gute operative Hinweise zur Präzisierung der Operationsschritte gibt.

Wir bieten unseren Patienten dieses innovative Verfahren nach eingehender Information über die Probleme des Verfahrens (z. B. Erstellung einer Computertomographie des Beines, Verlängerung der Operationszeit um  ca. ½ Stunde) zur Entscheidung an.

Selbstverständlich werden wir auch weiterhin künstliche Knietotalendoprothesen in der gewohnten Präzision und  mit sehr guten Ergebnissen auch ohne Computernavigation (falls vom Patienten gewünscht) einsetzen.

Insgesamt werden an unserer Klinik jährlich ca. 130 Kniegelenks-Endoprothesen-Operationen durchgeführt.