Indikation und Stellenwert der Transarteriellen Therapien

Die transarteriellen Therapien zählen zu den palliativen, lokalen Therapien. Insgesamt sind nur ca. 10-20% aller HCC Patienten für eine chirurgische Therapie geeignet, die zurzeit die einzige kurative Maßnahme eines HCCs repräsentiert. In der Regel bieten HCC Patienten eine fortgeschrittene Erkrankung, die insgesamt eine schlechte Prognose bezüglich Überlebenszeit aufweist, so dass nach 3 Jahren nur noch ca. 30% der Erkrankten überleben.  Deshalb ist das Therapieziel für die transarteriellen Maßnahmen die Reduktion der Tumormasse, und somit die Verlängerung der Lebenszeit.

Im Rahmen unterschiedlicher Klassifikationen wurden prognostische Faktoren entwickelt, die verschiedene klinische und tumorbiologische Eigenschaften berücksichtigen. Zur Beurteilung der Leberfunktion wird hier vor allem die Child-Pugh-Klassifikation herangezogen. Weitere Staging-Systeme beinhalten sowohl klinische, als auch radiologisch-morphologische Parameter. Hierzu zählen die Okuda-, die Barcelona Clinic Liver Cancer (BCLC)-, sowie die Cancer of the Liver Italian Program-Kriterien.

Die Stellung der TACE und anderer transarterieller Therapien bezieht sich hier auf Patienten mit geringer bis mäßiger Leberfunktionsstörung (Child Klassifikation A und B), sowie das Vorliegen multifokaler Herde. Dabei wird die Anzahl und Größe berücksichtigt, die eine lokal fokussierte Therapie, wie z.B. die Radiofrequenzablation nicht mehr erlauben würden. Hierzu zählen Lokalisation und Anzahl der Herde, sowie Größe und Infiltration umliegender Strukturen. Wie im vorherigen Abschnitt erwähnt, eignen sich nicht alle Patienten zur transarteriellen Therapie. Insbesondere sei an dieser Stelle noch einmal auf die im vorherigen Abschnitt aufgeführten Kontraindikationen verwiesen.

Verschiedene Studien konnten zeigen, dass die TACE eine wirksame, lebensverlängernde Therapie bei inoperablen Lebertumoren darstellt. Die Überlebensraten sind bei der Standard TACE sehr unterschiedlich und reichen von 34-88% nach 1 Jahr, bis zu 18-51% nach 3 Jahren. Hierbei sind die Überlebensraten abhängig von den prognostisch günstigen Faktoren. Insgesamt eignen sich HCC vom multinodulären Typ besser für eine arterielle Therapie als Tumoren vom diffusen Typ.

Bezüglich der Benutzung von Mikrossphären existieren zum aktuellen Zeitpunkt relativ wenige Daten. Einzelne Studien zeigen ein Therapieansprechen nach 6 Monaten von 66% verglichen mit einem Ansprechen von ca. 35% bei einer Standard TACE. Für die Behandlung sekundärer Lebertumoren, wie kolorektale Metastasen liegen keine ausreichenden Daten vor.