Radiofrequenz-Ablation (RFA) zur Behandlung von Lungentumoren

Eine vielversprechende neue Indikation für eine perkutane RF-Ablation ist die Behandlung von primären und sekundären Lungentumoren. In diesem Zusammenhang wurden in letzter Zeit zunehmend Ergebnisse zur RF-Ablation von Lungentumoren veröffentlicht. Diese Studien konnten erste und vielversprechende Ergebnisse zeigen. Bei der RF-Ablation im Bereich der Lunge wird wie im Bereich der Leber eine Elektrode in das Tumorgewebe eingeführt und dieses durch Hitze zerstört. Die behandelbare Tumorgröße ist noch nicht einheitlich definiert, eine vollständige Behandlung ist vermutlich bei Tumoren kleiner 4 cm möglich. Einheitliche Indikationen sind gegenwärtig noch nicht definiert. In der potenziell kurativen „heilenden") Therapie des Bronchialkarzinoms ist eine zur chirurgischen Resektion vergleichbare Radikalität mittels RF-Ablation primär nicht erzielbar.

Beispiel einer Behandlung eines Lungentumors mit RFA.

Beispiel einer Behandlung eines Lungentumors mit RFA.

RFA einer Lungenmetastase vor Therapie

RFA einer Lungenmetastase vor Therapie

RFA einer Lungenmetastase nach Therapie

RFA einer Lungenmetastase nach Therapie

Aus diesem Grund kommt die RF-Ablation von primären Lungentumoren in kurativer Intention lediglich bei Patienten in frühen Tumorstadien in Betracht, die einer radikalen Resektion nicht zugeführt werden können. In der Behandlung von Lungenmetastasen stellt die perkutane RF-Ablation eine mögliche Alternative zur potenziell kurativen chirurgischen Metastasenoperation (Metastasektomie) dar. Voraussetzungen sind eine vollständige Behandlung des Primärtumors und das Fehlen von Metastasen außerhalb der Lunge (extrapulmonal) bzw. die Verfügbarkeit einer effektiven Therapie der extrapulmonalen Metastasen. Darüber hinaus muss eine vollständige RF-Ablation aller Metastasen technisch möglich sein. Aufgrund der noch begrenzten Ergebnisse nach RF-Ablation von Lungenmetastasen sollte eine Anwendung gegenwärtig Patienten vorbehalten sein, die einer Metastasektomie nicht zugeführt werden können.

Ein weiterer effektiver Einsatz der thorakalen RF-Ablation in der symptomatischen Behandlung, z. B. zur Schmerzreduktion, konnte gezeigt werden. Ein solcher Therapieansatz sollte individuell gegenüber alternativen Therapieoptionen abgewogen werden. Die Etablierung der RF-Ablation von Lungentumoren wird entscheidend von weiteren Studien abhängen, die eine Aussage zur Effektivität im längerfristigen Verlauf zulassen.