Knochen- und Gelenkinfekte

Knochen- und Gelenkinfektionen sind relativ seltene, dafür aber sehr schwer zu behandelnde Erkrankungen des Bewegungsapparates. Zur Diagnostik der teilweise schwer erkennbaren Infekte werden Laboruntersuchungen, Röntgen, Knochenszintigramm, Ultraschall und weitere Verfahren eingesetzt. Unsere Klinik ist auch für die Therapie der gefährlichsten dieser Erreger, sogenannter multiresistenter Stämme (MRSA) ausgerüstet. Häufigste Erreger sind Bakterien aus der Gruppe der Staphylokokken, die über die Blutbahn oder Hautverletzungen an die Knochen, Gelenke und orthopädischen Implantate gelangen.

Implantate geben den Bakterien Rückzugsräume, die schlecht von Blut und Antibiotika erreicht werden können und somit Ursache für eine andauernde Infektion sein können. Die Behandlung von Knochen- und Gelenkinfektionen erfolgt daher fast immer operativ. Begleitet wird die operative Therapie immer von einer intravenösen und späteren Tablettengabe von gut knochengängigen Antibiotika. Bei einer raschen und fachgerechten Therapie dieser schweren Erkrankungen kann meist die Funktion der Extremität weitgehend wiederhergestellt werden.

Behandlung von Knochen- und Gelenkinfektionen

Ein erhöhtes Risiko für solche Infekte besteht bei offenen Knochenverletzungen, schlechter Durchblutung bei Zucker- und Gefäßerkrankungen sowie bei abwehrgeschwächten Patienten. Die Behandlung von Knochen- und Gelenkinfektionen erfolgt daher fast immer operativ. Zunächst steht der Nachweis des krankmachenden Keimes durch Punktion oder Probengewinnung im Vordergrund. In der Frühphase einer Gelenkinfektion kann in einem Teil der Fälle bei rascher operativer Entfernung der Gelenkbinnenhaut und Reinigen des Gelenkraumes die Ausbildung einer Infektion des Knochens verhindert werden. Infiziertes Knochengewebe muss dann operativ entfernt und mit frischem Knochen aufgefüllt werden.

Oft müssen mehrere Eingriffe durchgeführt werden. Infizierte Gelenkprothesen werden ausgebaut und ein antibiotikahaltiger Platzhalter für die oft Monate dauernde Zeitspanne bis zum möglichen Wiedereinbau implantiert. Begleitet wird die operative Therapie immer von einer intravenösen und späteren Tablettengabe von gut knochengängigen Antibiotika. Bei einer raschen und fachgerechten Therapie dieser schweren Erkrankungen kann meist die Funktion der Extremität weitgehend wiederhergestellt werden. Bei infizierten Prothesen gelingt dies in 80 bis 90 % der Fälle.