Schlafmedizin & Schlaflabor

Das Schlaflabor in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Heilbronn

Seit Dezember 2011 verfügt die Klinik über ein Schlaflabor. Der dort installierte "Schlafplatz" wurde mit modernster Technik und gemäß den Vorschriften der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin ausgestattet und erlaubt eine vollständige Differenzialdiagnostik pädiatrischer Schlafstörungen in den Alterstufen von 0 bis 18 Jahren.

Was ist ein Schlaflabor oder schläft man nicht besser zu Hause?

Im eigenen Bett schläft es sich natürlich am besten. Aber zur Abklärung schlafmedizinischer Fragestellungen müssen unsere kleinen und großen Patienten im Durchschnitt zwei Nächte in unserem Schlaflabor übernachten. Durch geschulte Assistenten erfolgt ein Aufkleben von kleinen Elektroden an mehreren Stellen des Körpers. Damit können verschiedene biologische Vorgänge im Schlaf computergestützt und gleichzeitig erfasst werden: EEG, Nasen-, Brustkorb- und Bauchatmung, Sauerstoff- und Kohlendioxidgehaltes des Blutes, EKG, Augenbewegungen, Muskelaktivität, Mikrofon für Schnarchgeräusche sowie einer kontinuierlichen Videoaufzeichnung mit einer Infrarotkamera. Die Kinder akzeptieren das "Verkabeln" in der Regel sehr gut. Selbstverständlich können Eltern während der Untersuchung bei ihrem Kind  bleiben. Ein Bett für eine Begleitperson steht im Zimmer zur Verfügung.

Wann muss auch an schlafbezogene Störungen im Kindesalter gedacht werden?

  • auffällige Atembewegungen/Atempausen
  • Schnarchen
  • plötzliche Zyanosen ("Blauwerden")
  • besondere Tagesmüdigkeit/schwere morgendliche Erweckbarkeit
  • häufige Kopfschmerzen
  • Leistungsknick
  • Hyperaktivität/Konzentrationsstörungen
  • nächtliches Schwitzen
  • Adipositas (Fettsucht)
  • häufiges nächtliches Erwachen/Schlafwandeln
  • auffällige Bewegungsabläufe im Schlaf (Epilepsieverdacht)

Stufenplan der Diagnostik schlafbezogener Störungen

Die Schlaflaboruntersuchung (Polysomnographie) kann nur Teil einer gezielten Diagnostik sein. Um eine Fragestellung beantworten zu können, ist die Vordiagnostik extrem wichtig. Nicht immer ist eine vollständige Schlaflaboruntersuchung erforderlich. Lassen sich Apnoen z. B. bereits im Vorfeld durch geeignetes Monitoring quantifizieren, ergeben ergänzende Untersuchungen (EEG, Neurologie, HNO, EKG, Echokardiographie, pH-Metrie, Röntgen, Ultraschall, psychologische Evaluation) bereits Hinweise auf eine ernstzunehmende Störung. In ausführlichen Gesprächen mit den Kindern und Eltern können zuvor schlafspezifische Informationen gesammelt werden. Dafür liegen als Basis unsere Anamnesebögen vor.