Das erste Modul wird mit dem Schwerlastkran auf die Kinderklinik gesetzt.

Bildnachweis: SLK-Kliniken Heilbronn GmbH

09.09.2025

Mehr Platz zum Lernen – Neubau der Bethesda-Schule

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Bereits seit Mai laufen die Arbeiten, doch heute wurde es spektakulär: Die ersten Fertigbau-Raummodule für den Neubau der Bethesda-Schule am Klinikum am Gesundbrunnen wurden in luftiger Höhe an Ort und Stelle gesetzt.
 

Heilbronn, 09. September 2025 – In diesen Wochen laufen an der Heilbronner Kinderklinik die Arbeiten für den Neubau der Bethesda-Schule, deren Träger der Landkreis Heilbronn ist, auf Hochtouren. Fanden bis dato vorbereitende Arbeiten auf dem Dach statt, wurde heute sichtbar, was entstehen wird: Die ersten Module wurden angeliefert und über einen Schwerlastkran auf der Ebene sechs des Ostflügels der Kinderklinik aufgestockt. Die Klinikschule, welche als Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt, „Schüler in längerer Krankenhausbehandlung“ bisher im Untergeschoss der Kinderklinik untergebracht war, wird mit 16 Fertigbau-Raummodulen damit schlüsselfertig erweitert – und zwar auf knapp 900 Quadratmeter. Es entstehen sechs Unterrichtsräume mit angegliederten Differenzierungsräumen, ein Fachraum für Kunst und Kreatives, eine Schülerbibliothek sowie ein weiterer Raum, der für das gemeinsame, ritualisierte Ankommen der Schülerinnen und Schüler genutzt werden soll. Für das Lehrpersonal wird es ein Lehrerzimmer, einen Raum mit Lehrerarbeitsplätzen zur Unterrichtsvorbereitung und Verwaltungsräume für die Schulleitung und das Sekretariat geben. Alle Unterrichtsräume werden mit digitalen Tafeln ausgestattet, mobile Endgeräte erleichtern das Unterrichtsangebot in digitaler Form.

Baulich und organisatorisch werden die neuen Räume der Schule bis zum Ende der Bauarbeiten an die Station für Kinderpsychosomatik, die nach einer umfangreichen Renovierung Anfang 2024 neu in Betrieb genommen wurde, auf derselben Ebene angeschlossen. Dadurch entsteht ein nahtloser Übergang zwischen Stationstrakten und der Schule.

Raum für Individualität
Für Schulleiterin Manuela Sauermann geht mit der Erweiterung ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Sie erklärt: „Schule im Krankenhaus ist etwas ganz Besonderes. Die Kinder, die unsere Schule besuchen, befinden sich häufig in Ausnahmesituationen. Ihr bisheriges Leben steht oft für eine ganze Weile auf dem Kopf. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir ausreichend Zeit dafür haben, die Kinder ganzheitlich in den Blick zu nehmen, um auf sie und ihre jeweiligen Bedürfnisse einzugehen.“ Deshalb seien die neuen Räumlichkeiten goldwert, ermöglichten sie doch genau das, denn, so Sauermann weiter: „Wir haben dann einfach mehr Platz. Und mehr Platz bedeutet, wir können Situationen entzerren, flexibler reagieren und schülerzentrierter planen.“ Warum die Erweiterung getrost als Quantensprung bezeichnet werden kann, wird unter anderem auch dadurch mehr als deutlich, als dass die „Bethesda-Schule“ bis dato mit lediglich drei Unterrichtsräumen auskommen musste. „Deshalb waren wir gezwungen, viele Patientinnen und Patienten am Krankenbett zu beschulen“, erläutert Manuela Sauermann. Zudem entfällt künftig die räumliche Trennung zur Verwaltung, die derzeit in einem Anbau der Gesundheitsakademie untergebracht ist. Diese bisherige Situation brachte viele Einschränkungen für Lehrer und Schüler mit sich und förderte nicht unbedingt den Lernerfolg. Mit den neuen Räumlichkeiten besteht die Chance auch für das Kollegium nun endlich gemeinsam als Team an einem Standort präsent zu sein.

Die Gesamtkosten des Projekts von rund fünf Millionen Euro werden von den SLK-Kliniken, dem Landkreis Heilbronn sowie dem Land Baden-Württemberg im Rahmen der Schulbauförderung getragen. Mitentscheidend dafür, dass der Neubau umgesetzt werden kann, war einmal mehr der Einsatz der Stiftung „Große Hilfe für kleine Helden“, die sich an der Finanzierung beteiligt und damit den SLK-Finanzierungsanteil wesentlich unterstützt. „Mein großer Dank gilt deshalb sowohl der Stiftung, die uns, wie schon so oft, dankenswerterweise sehr wertvoll zu Hilfe kommt, als auch dem Landkreis, der sich mit diesem Projekt erneut und wiederholt sehr weitsichtig zeigt und damit ein tolles Zeichen für die schulische Entwicklung aller Kinder setzt, die länger bei uns bleiben müssen“, ist SLK-Geschäftsführer Thomas Weber froh über die Entwicklung.

Über die Bethesda-Schule
An der Bethesda-Schule wird den Schülerinnen und Schülern auch während eines längeren Krankenhausaufenthaltes der Anschluss an den aktuellen Stand ihrer Heimatklasse ermöglicht. Aktuell arbeiten an der Bethesda-Schule sieben Lehrkräfte nahezu aller Schularten in Voll- und Teilzeit. Auch wenn der Anteil an Sonderschullehrkräften leicht überwiegt, ist das Know-how der schulartenspezifischen Kollegen äußerst wichtig für die Qualität des Unterrichts. Durch die Heterogenität des Kollegiums ist es möglich, den vielen unterschiedlichen schulischen Anforderungen, die sich aus den verschiedenen Schularten und Bildungsgängen ergeben, adäquat gerecht zu werden. Die jahrgangsgemischten Schülergruppen, die zudem meist schulartübergreifend unterrichtet werden, fordern von den Lehrkräften enormes Fachwissen, ein Höchstmaß an Flexibilität im Schulalltag sowie eine hohe didaktische und methodische Kompetenz. „Der Aufbau einer guten Lehrer-Schüler-Beziehung ist für unsere Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen die Basis, um Schul- und Bildungserfolge zu ermöglichen“, so die Schulleiterin.

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