Komplikationen Transarterieller Therapien

Neben Blutungskomplikationen an den Punktionsstellen steht als häufigste Komplikation die Fehlembolisation im Vordergrund.

Abströmen

Ein Abströmen von Embolisat in die Milzarterie führt zu Milzinfarkten und Oberbauchschmerzen des Patienten. Ein Abströmen in Richtung der A. gastrica sinistra oder der A. gastroduodenalis kann ischämischen Läsionen der enteralen Schleimhaut oder zu Nekrosen im Pankreaskopf führen. Eine der häufigsten Komplikationen ist das Abströmen in Richtung der A. cystica mit möglicher Induktion einer akuten Cholecystitis bis hin zur Gallenblasennekrose. Die Patienten reagieren dabei mit Oberbauchschmerzen und Fieber. Insgesamt werden die klinischen Symptome nach stattgehabter TACE unter dem Begriff des Postembolisations-Syndroms zusammengefasst. Die Ätiologie dieses Syndroms beinhaltet die oben erwähnten ischämischen Läsionen, sowie eine postembolische Inflammation des Zielgebietes oder fehlembolisierter Leberareale. Das Auftreten eines postembolischen Syndroms ist unter anderem von der Erfahrung des Untersuchers abhängig. Zusätzlich zeigt sich eine Abhängigkeit von Selektivität der Sondierung sowie Menge des verwendeten Embolisats.

Insbesondere bei der Verwendung von Mikrosphären steigt in Abhängigkeit der Anzahl der Behandlungen das Risiko der Fehlembolisation. In der Regel zeigt das Embolisat ein früheres sistieren, im Laufe mehrerer Behandlungen in Zeiträumen von 2-3 Monaten, so dass bei konsekutiven Behandlungen die Wahrscheinlichkeit einer Fehlembolisation zunimmt.

Seltene Fälle

In seltenen Fällen resultiert die TACE in einem meist reversiblen Leberversagen. Um diese Komplikationsrate zu minimieren müssen im Vorfeld die Voraussetzungen und Kontraindikationen sorgfältig überprüft werden. Liegt beispielsweise ein Pfortaderverschluss vor, würden bei einer Standard-TACE große Teile der dualen Gefäßversorgung unterbunden und somit Lebernekrosen erzeugt werden. Bei superselektiver Sondierung und geringer Ausdehnung des zu embolisierenden Bereichs stellt die Pfortaderthrombose eine relative Kontraindikation dar. Zu den Faktoren, die ein akutes irreversibles Leberversagen begünstigen zählen ein hohes Serum-Bilirubin >2,5mg/dl, ein reduzierter Quick-Wert und eine fortgeschrittene Leberzhirrose. Weiterhin besteht bei Patienten, die eine Tumorinfiltration von mehr als 50%, ein LDH Anstieg >400IU/L, sowie ein Anstieg der Aspartataminotransferase >100IU/L aufweisen ein erhöhtes Risiko für postinterventionelle Komplikationen. Derzeit zählen als absolute klinische Kontraindikationen eine Tumorbefall von mehr als 75%, extrahepatische Metastasen, Child C Situation, eine bestehende Enzephalopathie, sowie ein Karnofsky Index <50%.