Die Operation

Wo wird die Operation durchgeführt?

Die Operation wird heute mehr und mehr ambulant durchgeführt. Besonders für Patienten in hohem Alter ist dies ein Fortschritt. Sie können den Abend nach der Operation zu Hause verbringen. Dies erleichtert vielen den Entschluss zur Operation. Ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus ist nur noch in seltenen Fällen nötig. Der Aufenthalt in der Augenklinik dauert etwa zwei bis drei Tage.

Welche Behandlungsform für Sie geeignet ist, wird Ihr Augenarzt gerne mit Ihnen besprechen.

Die Betäubung

Üblicherweise wird die Staroperation unter örtlicher Betäubung durchgeführt (Lokalanästhesie). Sie ist kreislaufschonender als eine Vollnarkose und reicht völlig aus, um Schmerzempfinden und Augenbewegungen auszuschalten. Da Sie zusätzlich ein Beruhigungsmittel einnehmen, werden Sie auch bei örtlicher Betäubung nicht sehr viel von der Operation mitbekommen.

Das örtliche Betäubungsmittel wird hinter oder neben (retro- oder peribulbär) den Augapfel gespritzt. Manchmal genügt es auch, das Auge mit Augentropfen zu betäuben (Tropfanästhesie). Die Wahl der für Sie geeigneten Narkose wird der operierende Augenarzt treffen.

Wie wird die Linse entfernt?

Zunächst muss der Chirurg das Auge eröffnen, um an die Linse heranzukommen. Der dazu nötige Schnitt ist heute in der Regel nur noch etwa drei Millimeter lang und so fein, dass die Wunde nicht mehr vernäht werden muss.

Die Linse wird nicht vollständig entfernt. Stattdessen wird zunächst die Linsenkapsel eröffnet.
Dann wird das Linseninnere mit Ultraschall verflüssigt und abgesaugt. Die Linsenkapsel bleibt dabei im Auge erhalten.

Sie erfüllt zwei wichtige Funktionen:

  • Sie formt einen nach vorne offenen Kapselsack, der zur Verankerung der künstlichen Linse dient.
  • Der Kapselsack dient zugleich als Stütze für den hinter der Linse liegenden Glaskörper. Damit verringert sich das Risiko einer Komplikation während und nach der Operation deutlich. Vor allem für die Netzhaut ist dies wichtig.

Ein besonderer Vorteil moderner Kunststoffe ist die hohe Elastizität. Sie ermöglicht es, Linsen herzustellen, die man zusammenfalten kann bevor sie ins Auge eingeführt werden (Faltlinsen). Damit kann der Einschnitt am Hornhautrand sehr klein gehalten werden. Im Auge entfaltet sich die Linse dann wieder zu ihrer ursprünglichen Form.

Die Linse wird genau an der Stelle eingesetzt, an der zuvor die körpereigene Linse saß, also in der hinteren Augenkammer.

Die neueste Generation der künstlichen Linsen kann aber noch mehr, als nur die Sehschärfe wieder herzustellen. Normalerweise entsteht durch die Veränderung der Augenlinse im Alter eine nicht korrigierbare Sehstörung, die die Kontrastempfindlichkeit des Auges reduziert. Das Sehen bei Nacht wird dadurch erschwert (Nachtblindheit) und das Auge wird sehr blendeempfindlich.

Moderne Kunstlinsen, z. B. die sogenannte TecnisÒ Linse, können diesen altersbedingten Sehfehler korrigieren. Ihr Auge kann Farben und Kontraste nach der Operation praktisch wieder so wahrnehmen, wie dies sonst nur ein junges, gesundes Auge kann. Auch die nach der Staroperation früher häufig erhöhte Blendeempfindlichkeit wird durch die neue Generation künstlicher Linsen deutlich verringert.