Professor Uwe Martens erklärt den Besucher des Patiententages, wie die Immuntherapie bei Krebs funktioniert.

Tumorzentrum Heilbronn-Franken, 18.03.2015

Modernste Therapieverfahren und vielfältige Unterstützung im Kampf gegen den Krebs

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Mehr als 150 Besucher waren vergangenen Samstag an den Bildungscampus Heilbronn zum vierten Patiententag des Tumorzentrums Heilbronn-Franken gekommen. Für Laien verständlich erklärten die SLK-Klinikdirektoren, wie sie täglich in so genannten Tumorkonferenzen die Behandlungsstrategie für ihre Krebspatienten erarbeiten. Dabei wurde schnell klar: Der Kampf gegen den Krebs ist Teamarbeit. Gemeinsam besprechen die Experten der verschiedenen Organkrebszentren mit den Strahlentherapeuten, Radiologen und Pathologen die Fälle und ermitteln, welche weiteren Schritte eingeleitet werden müssen. Dabei nutzen sie modernste Verfahren wie beispielsweise die Immuntherapie, bei der mit Hilfe von Antikörpern gezielt die Zellen gehemmt werden, die das eigene Immunsystem beim Bekämpfen des Tumors ausbremsen. „Krebs ist nicht gleich Krebs. Häufig wenden wir eine Kombination von Operation, Bestrahlung und Chemotherapie sowie zielgerichteten Therapien an, um den Patienten die bestmögliche Chance auf Heilung zu bieten“, erklärte Professor Uwe Martens, Vorstandsmitglied des Tumorzentrums Heilbronn-Franken.

Auf großes Interesse stieß auch der Vortrag zum Thema Ernährung bei Krebs. Marie-Luise Többens, Ernährungsexpertin an den SLK-Kliniken, gab den Besuchern praktische Tipps, die sie bei typischen Nebenwirkungen einer Krebstherapie anwenden können. So habe sich beispielsweise das Ausspülen des Mundes mit einer bestimmten Ölmischung oder das Lutschen von sauren Drops bewährt, wenn der Patient über einen metallischen Geschmack im Mund klage, berichtete sie. „Grundsätzlich ist eine energie- und eiweißreiche Kost zu empfehlen. Essen Sie abwechslungsreich und lassen Sie die Hände weg von Krebsdiäten“, warnte die Expertin. Oft würden Patienten glauben, sie könnten den Krebs „aushungern“ und würden dabei zu spät bemerken, dass ihr Körper zu schwach für den Kampf gegen den Krebs werde, berichtete Többens.

Ines Fischer von „Lauf zum Leben e.V.“ stellte das Kraft- und Fitnesstraining des Vereins vor, mit dem Krebserkrankte unterstützt werden. „Sport setzt Endorphine frei, hebt die Stimmung und hilft so gegen Erschöpfung oder Depressionen – Symptome unter denen Betroffene häufig leiden“, erklärte Fischer die Vorteile des Sportprogramms. Beistand im Kampf gegen den Krebs bieten auch die regionalen Selbsthilfegruppen. An Informationsständen tauschten sich die Mitglieder mit den Besuchern aus. Erich Trender von der Selbsthilfegruppe „Männer nach Krebs Bad Rappenau“ weiß aus eigener Erfahrung, wie er Krebspatienten unterstützen kann: „Bei Gesprächen in der Gruppe machen wir uns gegenseitig Mut und geben neuen Mitgliedern hilfreiche Tipps wie beispielsweise beim Umgang mit Inkontinenz nach Prostatakrebs.“ Auch tue es neuen Teilnehmern gut zu sehen, wie andere Menschen schon über Jahre mit der Diagnose Krebs leben und ihr Leben dennoch positiv gestalten, so Trender. „Wenn wir den Krebs nicht besiegen können, ist es stets unser oberstes Ziel, das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen und die Lebensqualität jedes einzelnen Patienten zu verbessern“, ergänzte Prof. Harald Löffler, Direktor der SLK-Hautklinik.

Info: Das zertifizierte Tumorzentrum Heilbronn-Franken hat seinen Hauptsitz im SLK-Klinikum am Gesundbrunnen. Es verfügt als eines der wenigen Zentren in ganz Deutschland über acht angegliederte Organkrebszentren sowie eine integrierte palliativmedizinische Versorgung. Die Organzentren im Einzelnen: Brust-, Darm-, Haut-, Pankreaskarzinom-, Prostatakarzinom-, Lungekrebs-, Kopf-Hals-Tumor- und onkologisches Zentrum. Damit zählt das Tumorzentrum Heilbronn-Franken zu den modernsten fachübergreifenden Krebseinrichtungen in Deutschland.

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