Am vergangenen Samstag, 28. Juni, probten die Katastrophenschutzbehörde für den Landkreis Heilbronn und das SLK-Klinikum „am Plattenwald“ bei einer sogenannten MANV-Übung den Ernstfall einer Großschadenslage.

 

Bildnachweis: SLK-Kliniken Heilbronn GmbH.

 

02.07.2025

Klinikum am Plattenwald: Ernstfall simuliert

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Es ist ein Szenario, das sich niemand wünscht: Eine Großschadenslage mit einer Vielzahl von Schwerverletzten. Am Klinikum am Plattenwald wurde kürzlich der Umgang mit einem Massenanfall von Verletzen professionell geübt.

Krankenhäuser sind bei größeren Schadenslagen ein zentraler Bestandteil der Gefahrenabwehr. Um zu überprüfen, ob die theoretischen Pläne dem Ernstfall standhalten würden, wurde am vergangenen Samstag, 28. Juni, die Alarmplanung aktiviert und unter anderem Klinikpersonal von zu Hause in den Dienst gerufen, zusätzliche Behandlungskapazitäten notfallmäßig aktiviert und beispielsweise auch Stellen zur Betreuung von Angehörigen eingerichtet. Zudem tagte die Klinikeinsatzleitung. Alles sollte real erscheinen bei der gemeinsam von der Katastrophenschutzbehörde für den Landkreis Heilbronn und dem SLK-Klinikum „am Plattenwald“ durchgeführten Übung zur Bewältigung eines sogenannten Massenanfalls von Verletzen (MANV). 

Großer Kräfteeinsatz
Konkret wurde der ein Schadensereignis angenommen, bei dem Verletzte unterschiedlicher Schweregrade im Klinikum rasch und adäquat versorgt werden müssen. Die Übung war unangekündigt – ein wichtiger Baustein, um den Ernstfall so realitätsnah wie möglich zu üben. Dementsprechend hat die integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst Heilbronn die Klinik um 9:30 Uhr darüber informiert, dass nach einem Schadensereignis mit mehr als 40 Verletzten zu rechnen sei. In der Folge wurden dann auch tatsächlich „Verletzte“ in die Klinik eingeliefert, simuliert durch rund 70 professionell als Verletze geschminkte und drapierte Darsteller. Rettungs- und Krankentransportwagen von Rettungsdienst und Katastrophenschutz transportierten die Patienten, um sie vor Ort zur weiteren Versorgung zu übergeben. Damit die Verletzten zunächst triagiert (also nach Dringlichkeit eingestuft) und dann – je nach Schweregrad – behandelt werden konnten, waren unter anderem 60 Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes, des Rettungsdienstes und der Psychosozialen Notfallversorgung mit 20 Einsatzfahrzeugen vor Ort. Sie unterstützten die Mitarbeitenden der Klinik, die mit einer sehr hohen Anzahl von Mitarbeitenden, die sich zu dieser Zeit im regulären Dienst befanden, im Einsatz war und die darüber hinaus wiederum zusätzlich von über 100 SLK‘lern, die aus „dem Frei“ angefordert wurden, Unterstützung erfuhren. Ebenfalls vor Ort war die Polizei, um auch ihre Abläufe zu üben. 

Positives Fazit
Tobias Seiffert, Kaufmännischer Direktor des Klinikums am Plattenwald, der sich vor Ort selbst ein Bild machte, war „sehr stolz auf die Leistung aller Beteiligten – ein großer Dank an alle. Es macht mich sehr froh, dass wir als Klinikum zeigen konnten, was wir bei solch großen Notfällen zu leisten imstande sind. Wir nehmen die Übung aber auch als Ansporn, unsere Prozesse noch ein bisschen effizienter zu machen, um noch besser zu werden.“ Und auch Marc Hoffmann, Leiter des Amtes Sicherheit und Ordnung für den Landkreis Heilbronn, war zufrieden mit dem Ergebnis. Er sagt: „Die Übung hat gezeigt, dass die Grundkonzepte für solche Fälle gut funktionieren. Auch wenn die Schnittstellen zwischen den einzelnen Organisationen noch etwas verfeinert werden müssen und wir organisatorische Details sicher noch nachjustieren, war der Tag aus Sicht der Katastrophenschutzbehörde sehr erfolgreich.“

Die Übung war gegen 15.30 Uhr zu Ende. 
 

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