Gezieltes Training kann eine Skoliose deutlich verbessern. Im Ambulanten Rehazentrum der SLK-Kliniken gibt Ute Schulz entsprechende Hilfestellungen.
Bei der Skoliose handelt es sich um eine Verkrümmung und Verdrehung der Wirbelsäule.
SLK-Kliniken bieten ganzheitliches Therapieprogramm für Betroffene
Seit Anfang März dieses Jahres bietet das Ambulante Rehazentrum der SLK-Kliniken in Heilbronn einen Gesundheitskurs für Jugendliche und junge Erwachsene mit Skoliose an. Mit gezielten Übungen und in kleinen Gruppen möchte Physiotherapeutin Ute Schulz den Teilnehmern im Alter zwischen 12 und 24 Jahren zeigen, wie sie der Wirbelsäulenfehlstellung entgegen wirken können.
Ute Schulz arbeitet mit der Methode der Spiralmuskulatur-Stabilisation, kurz SMS, nach Dr. Smisek. Die Spiralmuskulatur ist die Muskelgruppe, die den Körper spiralförmig durchzieht und vorrangig dessen Fortbewegung ermöglicht. Das Ganzkörpertraining ist darauf ausgerichtet, diese Muskeln zu aktivieren und zu stabilisieren. Das Training findet im Stehen mit Hilfe eines speziellen elastischen Seiles statt. Schulz rät von Übungen ab, bei denen die Jugendlichen auf dem Rücken liegen: „Die Wirbelsäulenfehlstellungen können nur durch Druck über die Fußsohlen von unten nach oben auskorrigiert werden.“ Durch die Aktivierung der Muskelspiralen wird die Wirbelsäule nach oben gezogen, gestreckt und von allen Richtungen stabilisiert. Dass diese Übungen auf Dauer Erfolg haben, kann Gina-Marie Köster bestätigen. „Nach einem langen Schultag merke ich schon, wie ich durch die Fehlhaltung verspannt bin. Die Übungen helfen mir, mich zu entspannen, den Schmerz zu lindern und auch im Alltag auf meine Haltung zu achten“, so die 17-Jährige.
Bevor die Jugendlichen am Skoliose-Kurs teilnehmen können, erhalten sie eine spezielle manuelle Therapie im Ambulanten Rehazentrum der SLK-Kliniken. „Dadurch bekomme ich einen Eindruck von deren spezifischen Problemen und kann die Teilnehmer auf das Training vorbereiten“, erklärt Ute Schulz. Den Eltern zeigt sie Handgriffe, mit denen sie ihre Kinder im Alltag unterstützen können. „Welcher Jugendliche hat schon Lust, abends noch ein paar Übungen zu machen. Ein wenig sanfter Druck von außen schadet da nicht“, schmunzelt die Physiotherapeutin. Die zweifache Mutter spricht aus eigener Erfahrung. Eine ihrer Töchter leidet seit ihrer Pubertät an Skoliose. Ein Grund dafür, dass Ute Schulz ihre Fortbildung zur Posturologin absolviert hat. Als solche hat sie sich mit der Haltung des Menschen auseinandergesetzt und ist überzeugt, dass Augen-, Gebiss- oder Fußfehlstellungen gravierenden Einfluss auf die Körperhaltung haben. „Posturologie und SMS-Training ergänzen sich perfekt. Durch Augentraining und spezielle Einlagen wird die Krümmung reduziert und die Wirbelsäule regeneriert sich“, meint Schulz.
Wer sich für die Kurse interessiert, kann sich im Ambulanten Rehazentrum der SLK-Kliniken im Klinikum am Gesundbrunnen unter 07131 49-3449 über die Angebote informieren.
Informationen Skoliose: Bei der Skoliose handelt es sich um eine Verkrümmung und Verdrehung der Wirbelsäule. Sie entsteht meist während der Wachstumsphase. Kinder und Jugendliche mit starken Wachstumsschüben sind besonders betroffen. Über 75 Prozent von ihnen sind weiblich. Wird die Fehlstellung der Wirbelsäule nicht frühzeitig erkannt und behandelt, können Bandscheibenvorfälle, Arthrose oder eine Versteifung der Wirbelsäule die Folgen sein.